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Mit Goethe und Aristoteles   
zurück zur Vernunft

 

  Das Buchprojekt
"Mit Goethe und Aristoteles zurück zur Vernunft"

J. W. v. Goethe
Aristoteles


 
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Skulptur von August  Rodin - DER DENKER

August Rodin: Der Denker

Wissen im strengen Sinn
besitzt man nur dann,
wenn man Rechenschaft über die Ursachen und Prinzipien geben kann.
Aristoteles: Analytica posteriora

Es ist der größte Skandal der Philosophie,
dass, während um uns herum die Natur –
und nicht nur sie – zugrundegeht,
die Philosophen darüber streiten,
ob diese Welt existiert.
Karl Popper

 

Inhalts-Übersicht des Buchprojektes
Teil I Zwei Rückblicke
 
1.
Mein Aufbruch ins Unbekannte
 
2.
Was ist Seele? - Die dreimalige Antwort abendländischen Denkens
Teil II   Der Aristoteles - Komplex   -    Grundlagen für eine ganzheitliche  Naturwissenschaft
 
3.
Suche nach den Prinzipien in der griechischen Philosphie
 
4.
Das ganzheitliche Weltbild des Aristoteles
 
5.
Die Seelelehre des Aristoteles im Lichte der modernen Wissenschaft
 
6.
Die Illusion von der Einheit der Wissenschaften - Vom Weltbild Einsteins zum Weltbild des Aristoteles
Teil III Der Goethe - Komplex   -    Fundamentalkritik   an der Newtonschen Wissenschaft
 
7.
Babylon in der modernen Naturwissenschaft. Nochmals Goethe contra Newton
 
8.
Der Teufel und die Welt -  Und Goethe, des Teufels Gegenspieler
 
9.
Der Bruch zwischen den Naturbegriffen Goethes und der Moderne
Teil IV Wegweisungen zu einer ganzheitlichen Naturwissenschaft
 
10.
Das Wichtigste von allem: "Die Worte in Ordnung bringen"
 
     Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Die Hauptakteure dieses Buches sind die zwei bedeutendsten Naturwissenschaftler der Menschheitsgeschichte, der eine von ihnen, der griechische Philosoph Aristoteles, lebte im Altertum, der andere, Johann Wolfgang von Goethe, ist Zeitzeuge der Neuzeit, also des Zeitalters, in dem auch wir Heutige leben. Wenn Aristoteles und Goethe als die zwei und nicht als zwei der bedeutendsten Naturwissenschaftler bezeichnet werden, so wird damit eine unerhörte, weil unglaublich erscheinende Behauptung aufgestellt: Um bei Goethe als dem uns näherstehenden zu bleiben, so wird dieser in seiner Bedeutung als Naturwissenschaftler vor Newton als Gründungsvater der modernen Naturwissenschaft, vor Einstein als Schöpfer der Relativitätstheorie, vor Planck, Schrödinger, Heisenberg u. a. als Begründer der Quantentheorie und vor Watson und Crick als Wegbereiter für das Verständnis der Vererbungsvorgänge gestellt. Das schließt dann aber auch eine weitere Behauptung ein, dass nämlich die von der etablierten Goetheforschung in den Raum gestellte und von der Öffentlichkeit akzeptierte Aussage, Goethe sei der bedeutendste Dichter deutscher Zunge, „jedoch als Naturwissenschaftler letztlich gescheitert“, der eigentlichen Bedeutung dieses Mannes in keiner Weise gerecht wird.
    Wir werden in diesem Buch unserem Zeitalter, welches auch als „wissenschaftliches“ oder „modernes“ Zeitalter bezeichnet wird, einen Spiegel vorhalten und dem Grund nachgehen, warum die Naturwissenschaftler Goethe und Aristoteles bis heute miß- bzw. unverstanden geblieben sind. Dieses Nicht-verstehen-Können ist nur eine von vielen Facetten einer Krise, in die unser Zeitalter geraten ist; über andere handfestere Erscheinungsformen dieser Krise berichten täglich die Zeitungen: Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst, lokale und globale Umweltkatastrophen, Werteverlust, usw. Wir werden im folgenden den Nachweis führen, dass es sich bei dieser fundamentalen Krise um eine geistige Krise handelt, um eine falsche Interpretation der Welt, um eine Weltanschauungskrise, und dass die Verursacherin dieser Krise die moderne Naturwissenschaft ist. Dabei wird sich zeigen, dass Goethe und Aristoteles - gestützt auf eine viel breitere Erfahrungsgrundlage von Naturphänomenen - unter „Naturwissenschaft“ etwas völlig anderes verstanden haben, als die oben genannten Geistesgrößen der modernen Naturwissenschaft, und dass die wissenschaftlichen Leistungen dieser beiden Männer, die sie mittels der von ihnen betriebenen ganzheitlichen Naturwissenschaft erbracht haben, die oben aufgestellte Behauptung rechtfertigen.
    Den Nachweis zu führen, dass die moderne Naturwissenschaft die Weltanschauungskrise unserer Zeit zu verantworten hat, ist nicht einfach und wir müssen dem Leser einiges an Gedankenarbeit zumuten. Spezielle wissenschaftliche Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich, vor allem nicht in der Mathematik, wie man annehmen könnte, da es um Naturwissenschaft geht, die in ihrer modernen Ausprägung ohne mathematische Vorkenntnisse gar nicht zu verstehen ist. Die Zumutung bezieht sich auf die Bereitschaft, ein großes Maß an Unvoreingenommenheit aufzubringen.
     Für unsere Zeit ist ein äußerst leichtfertiger Umgang mit der Sprache bzw. den Begriffen kennzeichnend. Verursacherin einer Begriffsverwirrung von wahrhaft babylonischem Ausmaß ist wiederum die moderne Naturwissenschaft und diese Begriffsverwirrung hat längst in der Gesellschaft Platz gegriffen. Für den Leser ist es daher ungewohnt, die eigentliche Bedeutung solcher anscheinend eindeutigen Begriffe wie „Natur“, „Naturwissenschaft“, „Wirklichkeit“, „Wahrheit“, „Objektivität“ u.s.f. zu hinterfragen, oder mit Begriffen konfrontiert zu werden, die in der Naturwissenschaft anscheinend nichts zu suchen haben, wie „Wesen“ und „Seele“.
     Der moderne Mensch mit seinem unvernünftigen Denken und Handeln gleicht einem Verirrten. Um die Vernunft zurückzugewinnen, darf er nicht weiter vorwärts hasten und sämtliche Brücken zu seiner Vergangenheit abbrechen, sondern er muss sich gerade dieser Vergangenheit wieder zuwenden. Daß dieser Weg zurück sehr schwierig sein wird, hat Berthold Brecht erkannt, wenn er sagt: „Kein Vormarsch ist so schwer wie der zurück zur Vernunft“. Dieser Gedanke Brechts gibt meine Erfahrungen beim Schreiben des Buches sehr gut wieder und war mir auch bei der Suche nach einem Buchtitel behilflich.

    Daß ich den Mut gefunden habe, das (zur Zeit) aus 10 Essays bestehende Buchprojekt in einer eigenen Website zu veröffentlichen, verdanke ich zum großen Teil der Internet-Zeitschrift TABULA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken, die bisher 7 der 10 Essays veröffentlicht hat, nachdem ich, frustriert durch die jahrelange vergebliche Suche nach einem Print-Verlag, das Projekt schon aufgegeben hatte.
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Das Buch beginnt mit
Teil I: Zwei Rückblicke
    In einem persönlichen Rückblick  »Mein Aufbruch ins Unbekannte« berichte ich, wie alles begann. Dem persönlichen Rückblick zur Seite gestellt ist ein historischer Rückblick »Was ist Seele? - Die dreimalige Antwort abendländischen Denkens.« Der auf Aristoteles zurückgehende „Seele“-Begriff ist von dem uns geläufigen „Seele“-Begriff der christlichen Religion völlig überdeckt worden und wird bis heute zu Unrecht der Metaphysik zugeordnet.

* * *

Teil II: Der Aristoteles-Komplex – Grundlagen für eine ganzheitliche Naturwissenschaft
enthält drei Essays, in denen die von Aristoteles entwickelten Grundlagen für eine ganzheitliche Naturwissenschaft schrittweise dargestellt werden:

1. Suche nach den Prinzipien in der griechischen Philosophie.
   Nach Aristoteles ist Philosophie als die „Königin der Wissenschaften“ eine Wissenschaft von den Prinzipien, „die um ihrer selbst willen und der Erkenntnis wegen“ und nicht ihrer Resultate und des daraus resultierenden Nutzens wegen betrieben wird. Aus der Lehre von den vier Ursachen und wird die Beziehung zwischen Stoff und Form abgeleitet. Der Stoff ist nur der Möglichkeit nach ein Ganzes, durch das In-Form-Bringen oder die Überformung des Stoffes wird dieser als ein Ganzes verwirklicht. Der Gedanke einer Hierarchie von Formprinzipien lieferte Aristoteles den Schlüssel, um die Grundstrukturen des Naturgeschehens zu erkennen (Stufenleiter der Natur). Bei Aristoteles kann Naturphilosophie noch mit Naturwissenschaft gleichgesetzt werden.

2. Das ganzheitliche Weltbild des Aristoteles.
    Aristoteles bezeichnet das, was die belebten Wesen im Gegensatz zu den unbelebten Dingen besitzen, als „Seele“; diese wird als Prinzip der belebten Wesen definiert, die den (unbelebten) Körper überformt. „Seele“ ist kein einheitliches Ganzes, es werden drei verschiedene hierarchisch geordnete Seelenteile unterschieden: der ernährende Teil (Vitalseele), der allen Lebewesen (den Pflanzen, Tieren und Menschen) zukommt, der wahrnehmende und empfindende Teil (sensitive Seele), der bei den Tieren und beim Menschen auftritt, und der denkende Teil (Geistseele), der nur beim Menschen in Erscheinung tritt.

3. Die Seelenlehre des Aristoteles im Lichte der modernen Wissenschaft.
Von der aristotelischen Seele als hierarchisch geordnetes Formprinzip der belebten Wesen führt eine direkte Verbindung zu einem Begriff der heutigen Wissenschaft, zur Information. Es läßt sich nachweisen, dass die Vitalseele für die in einem Lebewesen stattfindende Informationsverarbeitung zur Steuerung und Regulation von materiellen Prozessen verantwortlich ist, während die sensitive Seele und die Geistseele informationserzeugende Prozesse repräsentieren.

Ein Aufsatz mit dem Titel
Die Illusion von der Einheit der Wissenschaften – Vom Weltbild Einsteins zum Weltbild des Aristoteles,
beendet den Teil II des Buches. In diesem Aufsatz, der aus einem überarbeiteten Vortragsmanuskript hervorgegangen ist, wird der Bogen gespannt von der Aufstellung eines mathematischen Modells für eine lebende Zelle durch den Autor, über die sich daraus für mich ergebenden Zweifel am Weltbild der modernen Naturwissenschaft, das am eindeutigsten von Albert Einstein formuliert worden ist, bis hin zum ganzheitlichen Weltbild des Aristoteles, das ich durch intensives Studium seiner Naturphilosophie kennenlernte und welches seitdem essentieller Teil meiner Weltanschauung ist.
     Nachdem ich mir die Grundlagen für das Weltbild des Aristoteles erarbeitet hatte, das im krassen Widerspruch zum Weltbild der modernen Naturwissenschaft steht, begann ich mich für die Frage zu interessieren, ob es denn nicht Wissenschaftler gegeben hat, die nach Entstehung der modernen Naturwissenschaft deren Fehlentwicklung diagnostiziert und davor gewarnt haben. Es gab davon eine ganze Reihe, vor allen unter den Biologen, Physiologen und Philosophen. Ich stellte jedoch bald fest, dass wir in Goethe den prominentesten und kompetentesten Kritiker der modernen Wissenschaft erkennen müssen und dass seine Wissenschaftskritik in der Erkenntnis gipfelt, die von Newton begründete Naturwissenschaft sei keine Naturwissenschaft im eigentlichen Sinne.

* * *

Teil III: Der Goethe-Komplex - Fundamentalkritik an der Newtonschen Naturwissenschaft
enthält drei Beiträge, in denen der Bogen gespannt wird von der von Goethe geleisteten Aufdeckung des Newtonischen Irrtums in der Farbenlehre über Goethes Kritik an den geistigen Grundlagen der modernen Naturwissenschaft bis zu dem ganzheitliches Weltbild Goethes und dem Nachweis, dass dieses Weltbild mit dem Weltbild des Aristoteles vereinbar ist.

1. Babylon in der modernen Naturwissenschaft. Nochmals: Goethe kontra Newton.
    Dieser Beitrag war mein erster Versuch, den Grund für die radikale Kritik Goethes an der herrschenden Naturwissenschaft und seine Bemühungen, dieser Wissenschaft "eine neue Wissenschaft" von der Natur entgegenzusetzen, allgemeinverständlich zu erläutern. Zum ersten Mal gelang es 1996 einen „für die Schublade“ geschriebenen Text in einer philosophisch/wissenschaftlichen Zeitschrift zu veröffentlichen. Die damals begonnene Zusammenarbeit mit der Internetzeitschrift TABULA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken, hält bis heute an.

2. Der Teufel und die Welt - Und Goethe, des Teufels Gegenspieler.
   Der Anlaß für das Ausarbeiten dieses Beitrags geht aus dem Untertitel hervor: „Ein inoffizieller Beitrag zum Kulturstadtjahr "Weimar '99" und zur Jahrtausendwende 1999/2000“; der Text wurde an ca. 150 mehr oder minder prominente Persönlichkeiten des politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens geschickt.
   Um dem Leser verständlich zu machen, dass ein fundamentaler Denkfehler, der dem Begründer der modernen Naturwissenschaft unterlaufen ist, zum Geburtsfehler unseres modernen, wissenschaftlichen Zeitalters wurde, habe ich dem Hauptteil des Beitrags einen Prolog vorangestellt und dafür die Metaphorik zu Hilfe genommen: „Wie der Teufel die Weltherrschaft den Menschen zum Geschenk machte. Ein modernes Märchen“. Der zeitgenössische Teufel hat sich den menschlichen Geist ins Visier genommen, um mit dem Geist auch den Menschen in das Verderben zu führen.
   Im Hauptteil des Beitrags „Des Teufels Gegenspieler: der Zeitkritiker Goethe“ wird der Frage nachgegangen, ob der moderne Mensch mit seinem einseitig-rationalen und materialistischen Denken überhaupt in der Lage ist, eine überlebensfähige Zivilisation zu gestalten..

3. Der Bruch zwischen den Naturbegriffen Goethes und der Moderne.
   Auch für diesen Aufsatz gab es einen besonderen Anlaß. Er ist die vollständig überarbeitete Form eines Vortrags gleichen Titels, der 1997 im Rahmen der Mainzer Universitätsgespräche SS 1997 zum Thema „Natur - was heißt das?“ gehalten wurde. Der Aufsatz wurde geschrieben in der Absicht, einen Beitrag zum Theama „Goethe und die Natur“ zu leisten, welches als Rahmenthema der vom 31. Mai. bis zum 2. Juni 2007 in Weimar stattgefundenen 80. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft ausgewählt worden war. Da ich wegen gesundheitlicher Probleme nicht in der Lage bin, einen Vortrag zu halten, hatte ich um Aufnahme des Beitrags in das Goethe-Jahrbuch 2007 gebeten. Mit Schreiben vom 23. August 2006 erhielt ich vom Präsidenten der Goethe-Gesellschaft einen negativen Bescheid mit den Worten:
„auf ihrer jüngsten Beratung haben sich die Herausgeber des Goethe-Jahrbuchs ... nicht entschließen können, Ihren Text zur Publikation anzunehmen“.
    Fast möchte ich sagen: erwartungsgemäß erfolgte die Ablehnung ohne jegliche Begründung. Der Aufsatz ist dann im Oktober 2006 in der Internetzeitschrift TABULA RASA veröffentlicht worden.

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Teil IV: Wegweisungen zu einer ganzheitlichen Naturwissenschaft

Das Wichtigste von allem: „Die Worte in Ordnung bringen“.
  In dem Essay wird der Werdegang einer schiefgelaufenen geistigen Evolution beschrieben, die durch einen falschen Wortgebrauch gekennzeichnet ist. Letzterer beginnt bei der Verursacherin dieser verhängnisvollen Entwicklung: der von Newton begründeten modernen Naturwissenschaft. Diese ist von der Prinzipiensuche her gesehen keine Naturwissenschaft im eigentlichen Sinne, sondern eine Materiewissenschaft. Der Essay schließt mit dem Satz: „Erinnern wir uns deshalb an die Mahnung des Konfuzius, solange es noch Zeit ist: »Das Wichtigste von allem ist es, die Worte in Ordnung zu bringen« “.
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